Der zeternde Mann in Blau-Weiß rückt viel zu nahe. Der mäßig beeindruckte Mann in Schwarz setzt ihm die Faust auf die Brust. Blau-Weiß verliert. Knut Kircher gewinnt weitere Sympathien. Bei den Profis war der Schiedsrichter, der im Mai sein letztes Bundesliga-Spiel pfiff, sowieso sehr beliebt gewesen. Die halbberühmte Szene bei 1860 München bringt das Ideal der Schiedsrichterautorität auf den Punkt: Ruhig bleiben, aber sich nichts bieten lassen. Wie schwer das sein kann, weiß auch Amateurschiedsrichter Christoph Schröder. Sein Buch Ich pfeife! erzählt auch davon, wie schön das sein kann, Schiedsrichter zu sein, obwohl (oder weil) man »nicht ganz dazugehört und doch mitmacht«. Es beschreibt die vielleicht heile Welt des Amateurfußballs und Schröders Rolle darin. Wieviel hat diese Welt mit Knut Kirchers zu tun? Ist es etwas völlig anderes, ein Kreisliga- oder ein Bundesligaspiel zu pfeifen? Oder ist am Ende, egal wo, immer der Schiri Schuld? Joachim Otte fragt nach.
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