Es ist eine dieser Wendungen, die alle kennen: Mit seinem geflügelten Wort vom »Ende der Geschichte« wurde Francis Fukuyama zum »meistzitierten Politikwissenschaftler der letzten 30 Jahre« (taz) — aber auch zu einem ziemlich missverstandenen. So war es doch gar nicht gemeint gewesen! Wenn die liberale Demokratie der Höhepunkt der gesellschaftlichen Entwicklung ist, muss diese Entwicklung deshalb nicht am Ende sein. Regression geht ja auch immer, wie man sieht. So fragt Fukuyama in seinem neuen Buch Identität — Wie der Verlust von Würde unsere Demokratie bedroht, ob vielleicht die liberale Demokratie am Ende ist. Und woran das liegt. Fukuyama, früher ein sogenannter »Neo-Konservativer«, heute eher auf der Seite der Demokraten, spricht mit Natascha Freundel von NDR Kultur über die Ambivalenz von Identitätspolitik, »die Linse, durch die gesellschaftliche Probleme heute über das ideologische Spektrum hinweg betrachtet werden«, und über den »Kampf um Anerkennung«.
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