Irgendwas stimmt hier nicht. In der Stadt seines neuen Auftrages erlebt »der Ermittler« eigentlich ganz eindeutige Situationen: Einchecken im Hotel, das Erreichen der anderen Straßenseite, etwas essen. Doch es müssen Geisterhände sein, die im neuesten Roman des französischen Schriftstellers Philipe Claudel sehr gewandt und auf den Punkt eine Kafkaeske aus Niederlagen lenken. Die Untersuchung ist nach Die grauen Seelen Claudels neunter ins Deutsche übertragene Buch; in Frankreich hat er mit den Prix Renaudot und Goncourt die beiden renommiertesten Literaturpreise erhalten und gilt als einer der bedeutendsten Autoren, dessen Bücher nicht zufällig in bis zu dreißig Sprachen übersetzt sind. Theaterstücke schreibt er, selbst Filme hat der ehemalige Gefängnislehrer in die Kinos ge-bracht, z.B. So viele Jahre liebe ich Dich, mit Kristin Scott Thomas. Alexander Perrey spricht mit Claudel über seelische Seismographie und die Provokation des Absurden. Ein Abend mit großem Besteck; die deutschen Texte liest Synchronprofi Tobias Kluckert, und wir hören das literarische Stück Frankreich im Zweikanal-Ton.
Atlas der Literaturen