»Wann hört man auf, daran zu glauben, etwas Besonderes zu sein?«, fragt Bruno van Gelderen, CFO von Merkur Invest – klingender Name, Anzug maßgeschneidert, Visitenkarte mit Prägedruck. Er erzählt in Ulrich Peltzers Roman Der Ernst des Lebens sein eigenes: vom Aufbruch des Provinzlers nach Berlin, vom abgebrochenen Studium, vom Zufallsjob bei einer Konzertagentur. So weit, so üblich. Aber dann: Spielsucht, Alkohol, Speed, nackte Geldnot, sogar Knast. Und von dort wieder zurück – ins Leben. Aber in welches, aufgrund welcher Entscheidungen? Und wie trifft man die? Per Münzwurf? Das fragt sich Peltzers Protagonist, und seine Stimme – lässig, aber präzise – stimmt immer. Kein Wunder: Peltzers Sprachkunst, in seinen Romanen Gegenwart wie in einem Prosagedicht skizzieren zu können, wird seit Jahrzehnten gerühmt. Zurecht, findet Alexander Košenina, Literaturwissenschaftler aus Hannover und Literaturkritiker für die FAZ. Eintritt 12/6 €
Literaturhochhaus