Jirro: Der Schmerz der Diaspora und die Hoffnung des Erzählens

Igiaba Scego (Autorin) | Mo | 20.1.2025 | 20 Uhr | Conti-Foyer

© S. Filippini

Wer ist man, wenn Familie, Herkunft oder das Land, in dem man lebt, einen bis ins Mark prägen? Wenn Entwurzelung, Bürgerkrieg, Traumata und das Leben in der Diaspora die Biografien der (Groß-)Eltern bestimmt haben? Wenn die Geschichte des Landes, aus dem die Familie stammt, so eng verwoben ist mit der Geschichte des Landes, in dem die Familie heute lebt? Geschichten, die sich durch Ausbeutung und Gewalt definieren? In ihrem autofiktionalen Roman Kassandra in Mogadischu geht Igiaba Scego, »Italiens zurzeit wohl interessanteste Schriftstellerin« (Spiegel), diesen Fragen nach. Während der Familie eine gemeinsame Sprache fehlt, findet Scego, einer christawolfschen Kassandra gleich, die Worte, die geschehenem Unrecht ihre Bitterkeit nehmen und Vergebung ermöglichen. Wie ihr das gelingt, fragt Salon-Moderatorin Mariel Reichard; die deutschen Textpassagen liest die Schauspielerin Denise M’Baye.​ Eintritt: 12/6 €

Simultan gedolmetscht

Atlas der Literaturen