Vielleicht wird man erst dann wirklich erwachsen, wenn die eigenen Eltern sterben. Vielleicht ist es dann auch nicht mehr entscheidend, ob es gute Eltern waren oder schlechte. Ob die Kindheit schön war oder nicht. Als der Vater von Anne Paulys Protagonistin stirbt, beginnt sie sich zu fragen, wer dieser Mann eigentlich war. Ein Autodidakt? Ein Punk? Ein Trinker und Schläger? Ein Brief liefert Antworten. »Anne Pauly erzählt von einem Leben, das fortgeflogen ist wie ein Vogel« – so Nobelpreisträgerin Annie Ernaux. An deren Romane erinnert Bevor ich es vergesse oder auch an Didier Eribon, Édouard Louis oder in Deutschland an Christian Baron. Das Verhältnis zu den Eltern? Nicht einfach, ambivalent. Ganz sicher aber eine Geschichte, die es sich zu erzählen lohnt – befanden auch die Jurys, die den Roman für alle wichtigen Literaturpreise Frankreichs nominierten. Salon-Moderatorin Mariel Reichard spricht mit Pauly über Herkunft, Abschied und Versöhnung. Die deutschen Passagen liest Anja Herden vom Schauspiel Hannover. Eintritt: 12/6 €
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Atlas der Literaturen