Destiny heißt die Ziege, die zurückkehrt in den fiktiven afrikanischen Staat Jidada, welcher seit über vierzig Jahren von einem Pferd regiert wird: Old Horse. Der einst mächtige Herrscher brachte die Unabhängigkeit ins Land, um jedoch eigens den Drang nach Freiheit und Selbstbestimmung der Bevölkerung im Keim zu ersticken. Die Bevölkerung im Roman? Auch sie ist tierischer Art: Buchstäblich fabelhaft und orwellsch erzählt NoViolet Bulawayo von der Geschichte eines Landes, in dem der Ruf nach Gerechtigkeit und dem guten Leben für alle immer lauter wird. Angelehnt an den Sturz Robert Mugabes in Simbabwe schreibt sie über eine Gesellschaft, die aufbegehrt und trotz aller Widerstände in einen Kampf zieht: gegen staatliche Repression, ein totalitäres Regime und blanke Gewaltherrschaft. Bulawayo – selbst in Simbabwe geboren – emigrierte in die USA und wurde bereits mit ihrem ersten Roman Wir brauchen neue Namen (2013) weltbekannt. Nach ihrem Debüt – nominiert für den Booker Prize und ausgezeichnet mit dem Caine Prize for African Writing – ist Glory das lang erwartete zweite Buch. Darüber spricht sie mit Salon-Moderatorin Mariel Reichard; die deutschen Textpassagen liest die Schauspielerin Denise M’Baye. Eintritt: 10/6 €
Atlas der Literaturen