Ada – in Sharon Dodua Otoos Roman Adas Raum ist das der gemeinsame Name von vier Frauen aus vier Jahrhunderten, deren Geschichten Otoo, die deutsch-britisch-ghanaische Bachmannpreisträgerin von 2016, literarisch verknüpft. Ada ist eine junge Mutter im Afrika der kolonialen Beutezüge Portugals; Ada ist Ada Lovelace, Mathematikerin im London des Manchesterkapitalismus; Ada ist Zwangsprostituierte in der Hölle des KZ Mittelbau-Dora; Ada ist eine schwangere Schwarze, erfolglos auf Wohnungssuche im Berlin der Jetzt-Zeit. Ada sind alle Frauen, die Raum für sich schaffen wollen, eine Welt nach eigenen Vorstellungen.
In Adas Raum wird aus der Perspektive von vier Gegenständen erzählt; das zeit- und weltumspannende Ich, das aus ihnen spricht, schafft nötige Distanz. Etwas Fünftes verbindet die Ada-Geschichten: ein Armreif, der durch die Zeit wandert und zeigt, was Geschichte durchwirkt: Herrschaft, Gewalt, Besitzansprüche ohne Legitimation. Auf Sharon Dodua Otoos dritten Salon-Besuch freut sich unsere ehemalige Salon-Kollegin Charlotte Milsch.
Altlas der Literaturen