SPIEGEL-Überschriften der letzten 20 Jahre: »Neuartiges Antibiotikum: Alge bringt Bakterien zum Schweigen« (2004), »Bioreaktoren: Algen sollen Kraftwerke von CO2 reinwaschen« (2008), »Biosprit-Forschung: Alles auf Alge« (2009), »Algen: Trendnahrung aus dem Wasser« (2016), »Kühe stoßen bis zu 82 Prozent weniger Methan aus – wenn man sie mit Algen füttert« (2021). »Algen sollen Plastik fressen«, sagt die ARD. Algen sind »das perfekte Verpackungsmaterial«, der WDR. Die Alge, heißt es, könnte den klimaneutralen Baustoff der Zukunft liefern. Hurra, Alge kann alles; Alge rettet Menschheit! Dabei kennen wir erst 20 Prozent aller Algen.
Wo soll das hinführen? Mal Weltalgenexperte Thomas Brück fragen, Professor für Synthetische Biotechnologie an der TU München, wo er »global relevante« Forschung betreibt (Weltklimarat). Fragen wird der ozeanophile Salon-Mitgründer Alexander Perrey, der gerade seine Gesprächsreihe Talking Ocean aufbaut.
In Zukunft