Schild vor Londoner Pub nach Bombenangriff: »Our windows are gone, but our spirits are excellent. Come in and try them.« Das ist der Geist, sagt der niederländische Historiker Rutger Bregman in seinem neuen Buch Im Grunde gut, aus dem sich »eine neue Geschichte der Menschheit« schreibt. Kein unbescheidener Untertitel. Aber der selbstbewusste Bregman nimmt kein Blatt vor den Mund.
Schon 2019 in Davos nicht, als er, viralwerdend, den Reichen emp- bzw. befahl, Steuern zu zahlen, statt nice rumzulabern. Oder im TV-Interview mit Fox News-Scharfmacher Tucker Carlson nicht, der, viralwerdend, ob der Bregman’schen Chuzpe nur noch wüst schimpfte. Nach seinem Bestseller Utopien für Realisten schreibt der 1988 geborene Jungstardenker über »eine radikale Idee«, nämlich diese: »dass die meisten Menschen im Grunde gut sind«. Kein Hobbes’scher »Krieg eines jeden gegen jeden«, sondern Human kind (Originaltitel) und »Zeit für ein neues Menschenbild«. Naivität ist schon ok. Das sei im übrigen, so Bregmans Pointe, reiner »Realismus«. Andrea Schwyzer von NDR Kultur moderiert den simultanübersetzten Abend.
Ausstrahlung des Live-Mitschnitts am 3. Mai 2020 um 20 Uhr im »Sonntagsstudio«.
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