Die Idee entstand Mitte des 19. Jahrhunderts in einem Pariser Warenhaus: Kleine Bilder wurden einem Einkauf beigefügt, um die Kundschaft zu binden; die Bildchen ließen sich zu erzählenden Serien gruppieren und in Alben kleben. Auch Schokoladenhersteller Stollwerck war früh dabei, wenig später Liebig’s Fleischextrakt. Viele Firmen folgten. Sie prägten so quer durch die Gesellschaft das populäre Bildwissen ganzer Generationen und waren Teil der Konstruktion individueller wie kollektiver Identitäten. Denn die Serien umspannten heterogene Themenfelder und ließen sich gut für politische Zwecke nutzen, wie Judith Blume in ihrem Buch Wissen und Konsum anschaulich zeigt. Sie verfolgt die Geschichte der Sammelbildalben von den Anfängen über die NS-Zeit bis in die 1950er Jahre. Mit Salon-Moderator Matthias Vogel erkundet Blume die Ordnung der Alben und wie sich das Wissen über die Welt und die eigene Positionierung darin strukturieren.
Kultur:Wissenschaft