›Der Norden liest‹ im Salon aus einem Roman in Lanzarotes Süden

Juli Zeh (Autorin, Barnewitz) | Mo | 15.11.2018, 20 Uhr | Hörsaalgebäude Conti-Campus

© K. Tönnies

Was für Juli Zehs Romane gilt, das gilt auch für sie selbst – als streitbare Autorin und  als öffentliche Intellektuelle: Da ist ein deutliches Interesse – am steten Mit- und Gegeneinander, welches Gesellschaft heißt und zu der sich das Individuum verhalten soll und muss. Nachzulesen ist das in Zehs Roman gewordenen Versuchsanordnungen wie zuletzt in Unterleuten oder Leere Herzen. Ihr neuester Roman Neujahr hat nur eine Perspektive: Alles spielt im Kopf von Henning. Der arbeitet – vermeintlich ganz emanzipiert, zugunsten seiner Frau und seiner zwei kleinen Kinder – halbtags in einem Sachbuchverlag; durchaus erfolgreich, aber zunehmend erschöpft. Der Familienurlaub zum Jahreswechsel gerät ihm zum Albtraum – wie seine Panikattacken und wie die diffusen Erinnerungen an Ferien, in denen er selbst noch ein Kind gewesen ist. Es stellen sich Fragen: Bestimmen Erinnerungen unser Leben? Und: Wer bestimmt unsere Erinnerungen? Henning fährt los: auf dem Fahrrad, in Lanzarotes Süden, in seine Vergangenheit. Mit ihm und mit Juli Zeh macht sich Moderator Christoph Bungartz auf den Weg; er ist bei NDR Fernsehen u. a. zuständig für die Magazine ›Bücherjournal‹ und ›druckfrisch‹.

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