Eine Frau stürzt vom Hochhausdach kopfüber in die Tiefe. Kein Suizid, sondern eine Profisportlerin beim ›Highrise Diving‹. Die Hochhausspringerin heißt Riva und ist die personifizierte Perfektion ihres Fachs, ein gefeierter Star. Als sie nicht mehr funktionieren will, gerät die Maschinerie um sie herum ins Wanken. Eine junge Frau wird auf sie angesetzt, sie zu beobachten, zu überwachen, sie wieder zum Laufen – oder besser: zum Springen – zu bringen. Und auch sie gerät unter den Druck, den Riva ihr Leben lang gespürt hat: Scheitert sie, wird sie in ein Leben in den Peripherien ausgewiesen, in Schmutz, Bedeutungs- und Nutzlosigkeit. Was passiert, wenn die Menschen plötzlich nicht mehr nach Leistung und Anerkennung streben? Im Gespräch mit Salon-Moderatorin Charlotte Milsch erzählt Debütautorin Julia von Lucadou von einer Welt, in der selbst Meditation nur dazu dient, die Menschen im Arbeitsalltag perfekt funktionieren zu lassen; und von zwei jungen Frauen, die in dieser Welt der Überwachung und des Fortschritts fallen – in die Tiefe stürzen, in die Freiheit springen.
In Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Hannover.
Literaturhochhaus