Als Sharon Dodua Otoo 2016 den Ingeborg-Bachmann-Preis bekam, war die Signalkraft und Strahlwirkung groß: eine Frau, die sich seit Jahren aktiv für die Sichtbarkeit von Menschen of Colour und Frauen einsetzt, die in Großbritannien aufgewachsen ist und bisher nur in englischer Sprache publiziert hat; eine Frau, die sich gegen Diskriminierung und für Empowerment und gesellschaftliche Veränderungen einsetzt. Sharon Dodua Otoo schreibt gegen die Unsichtbarkeit an, wechselt Perspektiven, lenkt die Blicke auf diejenigen Menschen, die nicht der Norm entsprechen und deswegen kaum sichtbar sind, sie fordert Heterogenität und das Aufbrechen von Sprach- und Denkgrenzen. So ist auch die Hauptfigur in der Bachmann-Erzählung Herr Gröttrup setzt sich hin ein unangepasstes körperloses Wesen, das sich in dieser Geschichte als Ei wiederfindet: ein Ich, das vieles war, ist und sein kann. Über ihre Novellen die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle und Synchronicity, ihren neuen Roman und den darin eingeschriebenen diversitätsorientierten und diskriminierungskritischen Feminismus spricht sie im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Amerikastudien mit Kerstin Schmidt vom Lehrstuhl für Amerikanistik der Universität Eichstätt-Ingolstadt.
In Kooperation mit dem Englischen Seminar der LUH und dem ADV Nord e. V. und gefördert von der Philosophischen Fakultät der LUH
Altlas der Literaturen