Wie subjektiv Journalismus sein darf, haben gute Autoren noch immer für sich selbst beantwortet. Wenn sie Glück hatten, kamen sie damit durch. Helge Timmerberg ist mit fast allem durchgekommen, nachzulesen in seiner Autobiografie Die rote Olivetti. Zum Beispiel damit: »Das Wesentliche beim Journalismus ist, dass man nur über Dinge berichtet, die einen interessieren.« Da kommt einiges zusammen: Timmerberg ist seit den 70ern auf der ganzen Welt unterwegs. Von dort brachte er unzählige Geschichten mit, veröffentlichte sie in Tempo, Wiener, Playboy, Stern, Spiegel und versammelte sie in Büchern wie Tiger fressen keine Yogis oder In 80 Tagen um die Welt. Immer machte er die vielen Storys von unterwegs zu seinen eigenen, radikal subjektiv und als deutscher »New Journalist« auf den Spuren von Norman Mailer oder Hunter S. Thompson: Von der Welt erzählt ein »Ich«. Guter Ansatz für eine Autobiografie, findet Moderator Christoph Bungartz vom NDR-Kulturjournal, der mit Timmerberg über dessen Leben als Journalist und Welt-reisender spricht.
In Kooperation mit »Der Norden liest«.
Literaturhochhaus