»Das Entscheidende bei einem Konzert ist für mich Kommunikation.« Jemand will reden, der von sich reden macht: Die FAZ nennt ihn »einen der großen Pianisten dieses Jahrhunderts«, die New York Times nur einen »major new pianist«. Igor Levit ist Jahrgang 1987 und zwei Phänomene: ein pianistisches und ein medial-kommunikatives. Er ist besessen von Zeitungen. Er redet gern, und zwar »meist klug, lustig und auf den Punkt« (Die Welt). Mit seinem Herz-Komponisten Beethoven spricht er doppelt: mit ihm, durch ihn. Levit ist ein Mann der Pinzette. Und des Hammers. Fordert radikale Politisierung. Rast auf Twitter so wie in seiner Hammersonate und nennt einen AfD-Mann: »widerwärtigen Drecksack«. Macht den Komponisten Frederic Rzewski und sein vermeintlich unspielbares Revolutionsstück »The People United Will Never Be Defeated« bekannt. Musik, Politik und Kommunikation scheinen bei Levit zusammenzugehen. Warum? Wie? Wohin? Mit wem Igor Levit heute Abend redet – in der von der Hörregion Hannover geförderten Reihe Compose&Co –, wissen wir noch nicht.
Compose & Co