Mit Flughunde hat Marcel Beyer 1995 einen großen Roman über Schall und Wahn geschrieben: Die Geschichte des Akustikers Hermann Karnau, der während der Nazizeit die Reden der Herrschenden aufzeichnet und aus Leidenschaft fürs Akustische zum grausamen Experimentator an Gefangenen wird. Parallel dazu wird der Untergang des Regimes aus Sicht der ältesten Goebbels-Tochter geschildert. Sie und Karnau begegnen sich im Führerbunker zum letzten Mal. Der Roman sorgte damals für Aufsehen, und Beyer war Gast im Salon. Nun hat sich die preisgekrönte Künstlerin Ulli Lust des Stoffes angenommen und eine »kongeniale Adaption« (Tagesspiegel) gestaltet. Damit ist ihr unsere Aufmerksamkeit sicher. Und die des Moderators und Comic-Redakteurs Frank Neubauer, der nach den Gründen für die onomatopoetische Reise in die Vergangenheit fragen wird. Ulli Lust liest, bildunterstützt, aus dem Comic.
Literaturhochhaus