Wenn Romane von Tod, Drogen und Gewalt handeln, bekennt man sich dazu in den USA leichter als hierzulande. Kein Wunder: In der Realität ist die brachiale Gewalt der Drogenkriminalität eben doch nicht im Badischen oder in der Eifel zuhause. Sondern eher im Grenzgebiet von Kalifornien. Dort kennt Don Winslow sich aus, und besonders dort tobt der ewige war on drugs zwischen Mafia-Clans, Drogenschmugglern und einer nicht ganz unbeträchtlichen mexikanischen bzw. US-Staatsgewalt. Wie seine längst zu Klassikern gewordenen Genre-Kollegen Raymond Chandler oder James Ellroy nutzt Winslow dieses Setting, und wie sie setzt er in seinen Romanen auf Atmosphäre und Dialog. So ist auch er in den Blick von Hollywood geraten: Eben hat Winslow für Oliver Stone aus seinem Roman Savages ein Drehbuch gemacht; jetzt ist er in Deutschland mit Kings of Cool unterwegs. Winslow liest auf Englisch, Dietmar Wunder (Synchronstimme von Daniel Craig sowie Sprecher der Winslow-Hörbücher) auf Deutsch; das simultangedolmetschte Gespräch moderiert Winslows Übersetzerin Conny Lösch.
Atlas der Literaturen