Wer gern arbeitet, schaut dabei nicht dauernd auf die Uhr. Die kreative Klasse hat es vorgemacht: Wenn man die Arbeit locker und zwanglos angeht, fühlt sie sich an wie das Leben selbst. Ideen entstehen nicht im Takt der Stechuhr, sondern im Flow einer selbstbestimmten Work-Life-Balance. In den neuen Arbeitswelten geht es nun viel lockerer zu, was einzig zählt, ist das Ergebnis. Arbeit und Leben sollen kein Gegensatz mehr sein, kein stumpfer Zwang die Arbeitsfreude lähmen. Wer unter diesen Umständen sein kreatives Potenzial nicht freisetzen kann, hat ein Problem: Für ihn verschiebt sich der Feierabend. Schon ist die digitale Bohème, die sich gern 24/7 in der Cloud tummelt, dort nicht mehr allein. Den Lifestyle der neuen Genussarbeiter betrachtet Svenja Flasspöhler so skeptisch wie Katja Kullmann ihre wechselhafte Karriere als Kreativarbeiterin, die sie in Echtleben beschrieben hat. Für Yasmin Fahimi sind geregelte Arbeitszeiten keineswegs ein Relikt des Fordismus. Und Eckhard Stasch behält die Uhr im Blick.
Kultur:Technik