Stars seien Projektionsflächen, heißt es. Und unterhalten selbst ihrerseits eine dichotomische Beziehung zu ihren Fans, die ihr Idol ja alle zugleich betrachten können, während es für einen Star, selbst wenn er es versuchte, aussichtslos wäre, sämtliche seiner Verehrer in den Blick zu bekommen. Also besser gleich Stars beobachten, die eigentlich Fans sind, und diese »Lookalikes« als Zwischenwesen betrachten, die Begehren und Gebaren bündeln. Es sind diese Übergänge, hybride soziale, musikalische und sexuelle Ausdrucksformen, die Thomas Meinecke als virtuoser Gender-Holmes im Roman Lookalikes entschlüsselt. Der Autor, Musiker (F.S.K.), Musik-Kritiker und DJ entfacht eine ikonographische Vertigo, in der etwa Sacher-Masoch als »musikalische Appropriation durch The Velvet Underground« oder Greta Garbo und Justin Timberlake unter der Assistenz von Jacques Lacan und Hubert Fichte ein paar heiße Nummern spielen. Da können wir nur hoffen, dass Alexander Perrey beim Wechsel zwischen Imitation und Interpretation auf keinen Fall den Einsatz verpasst.
Studio Elf.Zwölf