Whistleblowing formiert sich zur globalen Gegenmacht

Holger Stark (SPIEGEL-Journalist, Berlin​), Florian Rötzer (TELEPOLIS-Chefredakteur, München) | Mo | 28.2.2011 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

WikiLeaks hat Neuland betreten. Anonyme Informanten, die Missstände anprangern, gab es schon. Aber noch nie wurden geheime Dokumente von solch globaler Brisanz offen gelegt wie zuletzt. Diese Megaleaks haben ein Gesicht: Julian Assange. Wie alle Pioniere polarisiert er. Er ist weit vorgeprescht, manche finden: zu weit. Doch die zentralen Fragen stellen sich unabhängig von seiner Person. Wie steht es um die Legalität von Leak-Portalen? Wie um politische Neutralität, editorische Sorgfalt und journalistische Verantwortung? Machen sie die etablierten Gatekeeper überflüssig oder sind sie auf Allianzen mit den Medien angewiesen? Treiben sie die Mächtigen in Politik und Wirtschaft zu mehr Offenheit oder nur zu mehr konspirativer Vorsicht an? Offenbar tritt hier eine neue kulturelle Praxis hervor, die elementare Fragen nach Herrschaft und Kontrolle, Information und Öffentlichkeit berührt. WikiLeaks ist nur der Anfang. Diesen besichtigen Holger Stark, Autor von Staatsfeind WikiLeaks, und Florian Rötzer.

In Kooperation mit dem Heise Verlag