Der Schwede Aris Fioretos hat einen griechischen Vater und eine österreichische Mutter, er hat in Frankreich und den USA studiert, war Botschaftsrat in Deutschland und lebt in Berlin und Stockholm. Fioretos lehrt Literatur in Schweden, ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und hat Nabokov, Auster und Hölderlin übersetzt. Kurz: Fioretos ist Kosmopolit, in der Welt zu Hause wie in der Weltliteratur. All das kommt seinem Roman Der letzte Grieche zu Gute. In Schweden wurde diese meisterhafte Großerzählung, die von der Türkei des 19. Jahrhunderts über das Griechenland der 1930er bis ins Schweden der 1970er Jahre führt, mit höchster Bewunderung aufgenommen. Literarisch hochintelligent umkreist Fioretos die Pole Familie, Freundschaft und Migration, und seinem Helden Jannis Georgiadis flirren dabei die »Mücken im Kopf« so wild durcheinander wie im Roman die Zeitebenen und Geschichten. Über sein Buch, in dem uns der Autor als fiktiver Herausgeber und auch als Figur begegnet, spricht Fioretos mit der Literaturkritikerin Jutta Person (SZ, Literaturen).
Atlas der Literaturen