So sind die Fans der Adoleszenz

Klaus Farin (Jugendforscher/Archivar, Berlin) | Mo | 23.5.2011 | 20 Uhr | Conti-Hochhaus, 14. Etage

Punks, Hools und Jesusfreaks: Für Klaus Farin sind das keine exotischen Spezies, die man auf dem feuilletonistischen Seziertisch umständlich erklären muss, sondern spannende Gesprächspartner. Farin publiziert seit den 80er Jahren über die Vielfalt von Jugendkulturen und revolutionierte mit einem simplen, aber neuartigen Ansatz die Jugendsozialforschung: Er ließ die Jugendlichen selbst zu Wort kommen. Er sprach mit Skinheads, Fans der Böhsen Onkelz, Hooligans und Gothics und sammelte ihre Zeitungen, Flyer und Bücher. Mit geborgten 50.000 Mark gründete er das Archiv der Jugendkulturen: zehntausende Zeitschriften, CDs und Diplomarbeiten zur und von der Jugend; eine einzigartige Präsenzbibliothek, in der man den Skinhead an der Kaffeemaschine trifft. Doch bleibt das Archiv Fragen schuldig: Wozu brauchen Jugendliche Jugendkulturen? Und müssen sie sich dafür immer so eigenartig anziehen? Und warum trägt Farin heute statt Iro eher Wuschelfrisur? Ist man irgendwann zu alt für eine Jugendkultur? Journalist Jan Sedelies macht’s ganz modern: Er lässt Farin selbst zu Wort kommen.

Kulturphänomene